Jeden Morgen klingeln bei mir fünf Wecker: Ein Piepender, ein Radiowecker auf dem Schlager läuft (nicht weil ich es mag, sondern weil die Musik nervt), ein Handywecker, ein Telefon und so einen Retrowecker mit so einem kleinen Hammer, der dauernd gegen zwei Glocken schlägt. Ich verschlafe trotzdem dauernd.
Ich stelle meinen Wecker grundsätzlich mindestens 20 Minuten eher, als ich eigentlich aufstehen müsste. Obwohl ich genau weiß, dass ich sowieso wieder auf „Snooze“ drücke. Oder ich stelle in meinem Handy gleich 3 Wecker im Abstand von 10 Minuten ein. Ich stehe dann natürlich immer mit dem letzten Wecker auf.
Ich habe mal vor ein paar Jahren „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ auf Englisch gelesen. Aus Spaß habe ich mir die 22 Namen der Kapitel gemerkt. Jede Nacht vor dem Einschlafen gehe ich die Titel in meinem Kopf durch, und zwar muss ich sie in 30 Sekunden durch haben. Ich schaue dabei immer auf meinen Wecker und ich drücke bei einer Zeit mit :26 oder :56 Sekunden die Leuchttaste des Weckers zum letzten Mal, damit sie um :30 oder :00 erlischt. Darüber hinaus muss der Wecker zu der Zeit die Weckzeit und nicht das Datum (geschieht durch Drücken eines Knopfs) anzeigen und ich merk mir jedes Mal, bevor die Anzeige erlischt, die Zeit und die Temperatur, die der Wecker anzeigt. Wenn etwas nicht stimmt, muss ich das ganze Ritual von vorne machen. Wenn ich das Ritual nicht mache, kann ich nicht einschlafen.
Immer wenn ich abends im Bett liege und die Zahlen meines digitalen Radioweckers sehe, versuche ich, zwischen den einzelnen Zahlen in Gedanken so Rechnungszeichen so setzen, dass es passt (zB 22.15 uhr: 2+2+1=5). Meistens passt es natürlich nicht. Dann drehe ich mich auf die Seite, damit ich die blöden Zahlen nicht mehr sehen muss.
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