Immer wenn ich im Bett liege und auf meinen digitalen Wecker gucke, muss ich die Striche zählen, die die Zahlen bilden. Das stört mich wirklich, weil ich es immer machen muss. Dies tue ich übrigens mit allem, ich muss alles zählen. Sogar die Ecken vom Fernseher.
Immer wenn ich meine schöne neue Wohnung verlasse muss ich mindestens jeden Raum drei mal überprüfen, ob das Licht aus ist und ob die Fenster fest verschlossen sind. Das ist jedes mal ein enormer Zeitaufwand. Manchmal muss ich sogar, wenn ich schon auf der Arbeit angekommen bin, zurückfahren und mich nochmals vergewissern.
Ich muss immer wenn ich das Treppenhaus hochgehe um zu meiner Wohnung zu kommen (3. OG) sämtliche Fußmatten aller Nachbarn auf dem Weg dahin gerade rücken wenn sie schief liegen. Ich kann einfach nicht anders. Das ist auch mit anderen Dingen so, die irgendwo schief stehen. Zum Beispiel mein Router fürs Internet oder die Fernbedienung an der Tischkante usw. Es sieht alles gleich viel schöner aus.
Als Kind mochte ich Graf Zahl aus der Sesamstraße, heute ist es mein Fluch. Ich zähle automatisch die Buchstaben in Wörtern (die ich vielleicht auf LKW-Planen lese) und stelle fest, wie viele Buchstaben ich subtrahieren oder addieren muss, um auf zehn zu kommen. Wenn das Wort beispielsweise aus 13 Buchstaben besteht, bilde ich zwanghaft ein neues Wort aus den vorhandenen Buchstaben, das selbst aus sieben Buchstaben besteht, damit ich auf 20 komme – so ist es nämlich durch zehn teilbar. Um den Vorgang abzuschließen, sage ich beide Worte hintereinander auf, erst dann bin ich zufrieden (und kann auch dann erst den LKW, beispielsweise, überholen). Es ist so grausam.
Wenn ich Wäsche aufhänge, achte ich immer darauf, dass das Kleidungsstück die gleiche Farbe wie die Wäscheklammern hat. Wenn jemand anderes Wäsche aufhängt und verschiedenfarbige Klammern benutzt werden, muss ich gezwungenermaßen die Klammern austauschen, damit sie wieder gleichfarbig sind.
Ich liebe es meinen Bart mit Daumen und Zeigefinger zu zwirbeln. Danach muss ich an meinen Fingern riechen, weil mein Bart so lecker riecht. Ich mache das permanent. Leider leidet die Dichte meiner Bartes darunter, weil ich mir hin und wieder mal ein paar Barthaare auszwirbele.
Wenn ich mich z.b. einmal rechts um meine eigene Achse gedreht habe, muss ich mich auch noch einmal links rumdrehen. Oder wenn ich beim Sport Runden laufe, habe ich den Drang noch einmal in die andere Richtung zu laufen, sonst fühle ich mich unwohl, auch wenn ich andere Leute nur dabei beobachte.
Immer, wenn ich einen Taschenrechner (auch den vom Handy) in der Hand habe, gebe ich 99+1 ein und drücke danach =. Logischerweise kommt dann 100 raus. Dann drücke ich immer noch ein paar mal um zu sehen, ob dieses Modell mit jedem Mal drücken noch eins dazu zählt oder beim ursprünglichen Ergebnis bleibt.
Ich muss ständig einen Finger im Mund haben, meistens der Zeigefinger oder der Daumen. Dann beiße ich einfach nur sinnlos darauf rum sowohl auf dem Finger selbst als auch auf dem Nagel, kaue ihn aber nicht ab!
Ich weiß nicht, aus welchem Grund ich das tue, aber es kommt vor, dass ich die Haut an meiner Mundinnenseite kaue, bis die Stelle offen ist. Und am nächsten Tag muss ich das neue gewachsene Stück wieder anknabbern, weil es sich anders anfühlt. Manchmal mache ich das das richtig exzessiv und dann mache ich es monatelang gar nicht mehr.
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