Wenn ich ein Buch lese, habe ich den Tick, zwischendurch immer wieder das Buch beiseite zu legen und zu versuchen, die Anzahl der Buchstaben eines Wortes zu schätzen. Dann nehme ich das Buch wieder zur Hand und zähle genau nach- stimmt meine Schätzung, wird es ein guter Tag, wenn nicht, ist der Tag eh schon im Eimer.
Immer wenn ich eine Treppe rauf- oder runtergehe, muss ich die Stufen zählen. Auch wenn ich mich anfangs darauf konzentriere nicht zu zählen, am Ende der Treppe weiß ich trotzdem die Anzahl der Stufen, weil ich unterbewusst mitgezählt habe.
Irgendwie hab ich seit dem letzten Jahr eine Reihe ziemlich seltsamer Ticks entwickelt. Ich muss zum Beispiel Türklinken, An-/Ausschalter,Stühle, Tische usw. immer 3 mal antippen, variabel mit nur einem Finger oder allen Fünfen. Wenn ich das verplane, muss ich es fünf mal probieren, fühle ich mich nach 5x unwohl probier ich es mit 6, 9,12 und zuletzt 15. Das gleiche habe ich auch mit Schlücken aus Flaschen/Gläsern. Das doofe dabei ist aber, dass ich mich schon mehrere Male fast übergeben musste weil ich zwanghaft statt einem fünfzehn Schlücke trinken musste.
Wenn ich beim Fernsehen oder Radio hören die Lautstärke ändere muss dies immer auf bestimmten Zahlen sein! 2,3,5,8,10,12,15,18,20,25,28,30.. Bei anderen Zahlen, wie 9,13,19,24 werd ich wahnsinnig und muss das wieder richten!
Ich möchte beichten, dass ich einen irgendwie merkwürdigen Tick habe: Wenn ich irgendwo auf dem Klo bin, zähle ich zwanghaft die Fliesen. Ich weiß aus dem Kopf, wie viele Fliesen mein Bad, das meiner Eltern, das meines Freundes, meiner Ex-Freunde und eine Kabine auf dem Uni-Klo hat – natürlich von jeder Etage.
Und ich kann das Klo nicht eher verlassen, bis ich die Fliesen fertig gezählt habe, selbst, wenn ich sie dort schon einmal gezählt habe und eigentlich weiß, wie viele es sind. Manchmal muss man sich dabei ganz schön den Kopf verrenken, wenn man die Fliesen hinter sich zählen möchte und mitunter dauert es ganz schön lange, wenn ich raten muss, ob hinter dem Spiegel noch Fliesen sind oder nicht und es halbe Fliesen gibt, die ich noch irgendwie addieren kann.
Entdecke ich auf dem Klo irgendetwas zu lesen, dauert es noch länger. Ich lese einfach unglaublich gern auf dem Klo, das ist der einzige Ort, an dem man in Ruhe gelassen wird. In meiner Wohnung habe ich bereits Bücher aus dem Regal ins Bad ausgelagert.
Liege ich abends im Bett und schaue fern, und es fällt gerade ein Satz, den ich als besonders rhythmisch empfinde, wiederhole ich ihn im Geist und zucke zu jeder Silbe mit meinem Oberschenkelmuskel. Erst der rechte, dann der linke, usw.. Schön ist es, wenn die Gesamtzahl durch 2 teilbar ist. Aber richtig zufrieden bin ich erst wenn es mit der 4 hinhaut. Am liebsten habe ich die 16. Das ist jeden Abend so und ich kann es nicht lassen!
Wenn ich Zahlen sehe fange ich unwillkürlich an, mit ihnen zu rechnen. Auch während ich mich unterhalte oder arbeite. Es ist wie atmen oder gehen. Ich muss kaum darüber nachdenken. Es passiert einfach, sei es Bruchrechnung, Addition, Subtraktion, Division oder Multiplikation. Wichtig ist mir dabei auch, dass „runde“ Zahlen herauskommen. Es ist gerade 23:22 Uhr. Das ergibt z.b. 45, 506, etc. diese Zahlen sind okay.
Ich habe die Angewohnheit, wenn ich irgendwo Aufschriften sehe, sei es auf LKWs, Reklametafeln, Produktaufschriften etc. die Buchstaben zu zählen. Und wenn die Menge der Buchstaben 9, 19, 29… ergibt, muss ich immer noch Zeichen dazu denken oder zähle Leerzeichen mit, um von dieser verfluchten 9 weg zu kommen. Diese Zahl ist so furchtbar! Am liebsten ist es mir, wenn die Summe dann 12 ergibt. 12 ist eine gute Zahl.
Ich kriege es einfach nicht hin, einen ungeraden Betrag zu tanken. Wenn trotz Vorsicht doch plötzlich 30,01 Euro da steht, muss ich weiter tanken bis zur 32.00 Euro. Zweimal ist mir bisher schon Sprit aus dem Tank gelaufen, weil ich nicht aufhören konnte und weiter getankt habe.
Ich muss Wörter, die z.B. in der Schule an der Tafel stehen darauf kontrollieren, ob sie durch 2, 3 oder 5 teilbar sind. Wenn es überhaupt nicht klappt, muss ich weitere Wörter dazu nehmen – solange bis es funktioniert.
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