Versteckangst
April 25th, 2011 | Zwänge | Tags: Kontrolle, Ordnung, Versteck | 0 Kommentare »Wenn ich in einen Raum komme, muss ich überall nachsehen, ob sich niemand versteckt hat. Auch unter dem Teppich und in kleinen Schubladen.
Wenn ich in einen Raum komme, muss ich überall nachsehen, ob sich niemand versteckt hat. Auch unter dem Teppich und in kleinen Schubladen.
Mir macht Wäsche zusammenlegen Spaß. Manche Teile lege ich besonders gerne und sorgfältig zusammen, andere hingegen nicht. Am schlimmsten ist es mit Socken. Auch wenn ich dringende Dinge zu tun habe, verbringe ich bestimmt eine Stunde damit, 10 Paar Socken ordentlich zusammenzulegen. Sie müssen zuerst mit der Ferse nach oben nebeneinander gelegt werden. Die Ferse wird gefaltet und Richtung Zehen geklickt. Dann werden die Socken übereinandergelegt, zweimal gefaltet und vorsichtig umgestülpt, und zwar so, dass es ein flaches, rechteckiges Päckchen ergibt. Zum Abschluss werden eventuelle innere Überlappungen herausgestrichen. Das dauert ewig – frustriert und befriedigt mich zugleich.
Ich kann es nicht leiden, wenn irgendwo eine Tür offen steht. In der Uni musste ich neulich einen Vortrag halten und konnte mich kaum konzentrieren, weil die blöde Türe zum Seminarraum ein Stückchen offen stand.
Jedes mal wenn ich meine Augen nicht exakt gleichmäßig schließe versuche ich, dass das für kürzere Zeit geschlossene Auge mit dem länger geschlossenen Auge gleichzieht. Wenn also mein linkes Auge länger geschlossen war als mein rechtes, schließe ich mein rechtes Auge für kurze Zeit damit die beiden Augen gleichauf sind. Gelingt das nicht, und das rechte Auge wurde zu lange geschlossen, schließe ich danach für kurze Zeit wieder das linke Auge. Das geht dann solange, bis ich das Gefühl habe, dass beide Augen gleichlang geschlossen waren.
Die Ringe an denen meine Gardine hängt müssen immer gleichmäßig über die ganze Gardinenstange verteilt sein. Wenn das nicht der Fall sein sollte, nervt es mich solange, bis ich das wieder korrigiere. Bei anderen Leuten zu hause gucke ich auch auf die Verteilung.
Ich achte immer auf die Links-Rechts Beschriftungen auf meinen Kopfhörern. Immer. Wirklich IMMER. Niemals kommt bei links rechts rein oder andersherum.
Kurz bevor ich mich ins Bett lege, mache ich alle Schranktüren zu, die offen stehen und schiebe die Schubladen zu. Außerdem kontrolliere ich den freien Raum hinter der Schlafzimmertür. Das mache ich, weil ich das Gefühl habe, jemand würde im Schrank, in der Schublade oder hinter der Tür sitzen und mich aus der Dunkelheit mit seinen bösen Augen beobachten.
Wenn eine fremde Person vor mir in der Bahn steht und Fusseln oder Haare auf der Jacke hat, nervt mich das so sehr, dass ich irgendwann versuche, diese heimlich zu entfernen.
Egal was ich esse, ich habe immer ein bestimmtes System: erstmal kommt das weniger leckere Essen und zum Schluss das leckerste. Oft ist es mir schon passiert, dass ich gar nicht mehr das leckerste auf dem Teller essen konnte, weil ich schon satt vom ekligen war. Dann denke ich mir: Mist, beim nächsten Mal machst du es anders. Aber dann kommt wieder das gleiche System.
Beim Einkaufen nehme ich immer einen Einkaufswagen aus der längsten Reihe und stelle ihn danach an der kürzesten Reihe wieder ab. Nur so kann ich das Gleichgewicht zwischen den Reihen erhalten oder wiederherstellen. Extrem ungleichmäßig Reihen nerven mich und ich ärgere mich über Leute, die ihren Wagen an der ohnehin längsten Reihe abstellen.
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